In der heutigen digitalen Welt sind zuverlässige und effiziente Dateisynchronisation sowie Replikation entscheidend für das Funktionieren von Unternehmensnetzwerken. In vielen Windows-Domänen wurde früher das File Replication Service (FRS) verwendet, um die Synchronisation von Dateien zu gewährleisten. Allerdings gibt es mittlerweile eine leistungsfähigere und robustere Lösung: das Distributed File System (DFS). In diesem Blogbeitrag werden wir den Wechsel von FRS zu DFS in einer Windows-Domäne Schritt für Schritt erklären.
1. Was ist FRS und DFS?
File Replication Service (FRS) ist ein älteres Tool, das ursprünglich für die Replikation von Dateien zwischen Domänencontrollern entwickelt wurde. FRS ist zwar funktional, hat jedoch Einschränkungen hinsichtlich Geschwindigkeit, Fehlerbehebung und Flexibilität.
Distributed File System (DFS) hingegen bietet eine moderne und verbesserte Methode zur Dateireplikation. DFS ermöglicht nicht nur die Synchronisation von Dateien über mehrere Server hinweg, sondern bietet auch eine bessere Fehlerbehandlung, eine einfachere Verwaltung und eine höhere Verfügbarkeit.
2. Warum den Wechsel auf DFS vollziehen?
Es gibt mehrere Gründe, warum der Wechsel von FRS auf DFS sinnvoll ist:
- Verbesserte Leistung: DFS verwendet einen effizienteren Algorithmus zur Replikation, was die Synchronisationszeiten erheblich verkürzt.
- Höhere Zuverlässigkeit: Mit DFS können Sie sicherstellen, dass Daten über mehrere Standorte hinweg konsistent bleiben, selbst bei Netzwerkproblemen.
- Einfache Verwaltung: DFS bietet eine zentrale Verwaltungskonsole, die die Überwachung und Verwaltung von Replikationen erleichtert.
- Bessere Skalierbarkeit: DFS ist besser geeignet für größere Netzwerke und kann einfach erweitert werden.
3. Voraussetzungen für DFS der SYSVOL-Freigabe
Bevor wir mit der Migration beginnen, müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein:
- FRS Funktionalität überprüfen: Stelle sicher, dass das File Replication Service (FRS) fehlerfrei arbeitet. Dazu wirf einen Blick ins Ereignisprotokoll von FRS.
- Dateiüberprüfung bei mehreren Domain Controllern (DC): Wenn du mehrere DCs betreibst, erstelle eine Datei im NETLOGON-Verzeichnis und überprüfe, ob diese zeitnah auf den anderen DCs erscheint.shell
echo "Test" > \Windows\SYSVOL\domain\scripts\test.txt
Domain-Mode prüfen: Stelle sicher, dass die Domain mindestens im Windows Server 2008 Domain-Mode läuft. Dies kannst du mit PowerShell und dem Befehl Get-ADDomain überprüfen.
# Befehl als Administrator in einer PowerShell-Sitzung ausführen
(Get-ADDomain).DomainMode
Wenn alle Voraussetzungen erfüllt sind, können wir mit der Migration beginnen.
4. Migration von FRS auf DFSR
Bevor die Migration startet, mache ich einen Snapshot, sofern nur ein DC vorhanden und dieser virtualisiert ist. Ein aktuelles Backup ist ebenfalls unerlässlich.
Bitte beachte, dass bei einem Snapshot (oder Checkpoint) alle Daten, die nach dem Checkpoint erstellt wurden, verloren gehen können. Daher eignet sich eine Migration des SYSVOL-Ordners gut für ein Wochenende.
Migration starten
Die Migration erfolgt mit dem Tool dfsrmig.exe, das in einer als Administrator gestarteten CMD- oder PowerShell-Sitzung auf dem DC ausgeführt wird, der die PDC-Emulator-Rolle innehat. Wenn du nur einen Server/DC hast, ist die Rollenverteilung klar. Andernfalls kannst du die PDC-Rolle wie folgt mit PowerShell überprüfen.
# Befehl als Administrator in einer PowerShell-Sitzung ausführen
(Get-ADDomain).PDCEmulator
Migrationsstatus
Die Migration verläuft in vier Phasen, beginnend mit Status 0.
Status 0: Start
Setze die Domain Controller mit dem folgenden Befehl auf den Status Start:
dfsrmig /setGlobalState 0
Wenn die Meldung „Invalid state change requested“ erscheint, bedeutet das, dass dieser DC bereits im Status Start ist.
Um zu überprüfen, ob alle DCs im Status Start sind, führe folgenden Befehl aus:
dfsrmig /GetMigrationState
Bei mehreren DCs kann dies einige Zeit in Anspruch nehmen. Hier ist Geduld gefragt.
Status 1: Prepared (Vorbereitet)
Jetzt versetzen wir die DCs in den Status Prepared:
dfsrmig /setGlobalState 1
Wieder kannst du mit dfsrmig /GetMigrationState den aktuellen Status abfragen. Nimm dir einen Moment Zeit, während die Migration voranschreitet.
Status 2: Redirected (Umgeleitet)
Leite die Migration zur nächsten Phase ein:
dfsrmig /setGlobalState 2
Wie zuvor kannst du den Status mit dfsrmig /GetMigrationState überprüfen. Auch hier kann es eine Weile dauern, bis der Status erreicht wird.
Status 3: Eliminated (Entfernt)
Schließlich beendest du die Migration mit:
dfsrmig /setGlobalState 3
Überprüfe erneut den Zustand mit dfsrmig /GetMigrationState. Nach kurzer Zeit solltest du sehen, dass die Migration abgeschlossen ist.
5. Abschluss und Überprüfung
Jetzt, wo alle vier Schritte abgeschlossen sind, ist es wichtig zu überprüfen, ob alles reibungslos läuft:
- Im DFS Management wird das Domain System Volume angezeigt. Du kannst es auch als Replikationsgruppe hinzufügen.
- Der FRS sollte nun einen letzten Eintrag im Ereignisprotokoll hinterlassen haben.
- Im DFS Replication Ereignisprotokoll findest du ebenfalls einen Hinweis, dass nun mit DFSR repliziert wird.
Wenn mehr als ein Domain Controller vorhanden ist, erstelle ich eine Datei im NETLOGON-Verzeichnis und schaue, ob diese repliziert wird. Das Verzeichnis heißt jetzt nicht mehr SYSVOL, sondern SYSVOL_DFSR.
Wird ein weiterer DC hinzugefügt, verwendet dieser wie zuvor das Verzeichnis SYSVOL. Die ersten beiden Server wurden „migriert“, und der letzte in der Liste (blau umrandet) wurde nach der Migration hinzugefügt.
Fazit
Der Wechsel von FRS auf DFS kann anfänglich einige Herausforderungen mit sich bringen, bringt jedoch langfristig viele Vorteile für die Verwaltung von Dateien in einer Windows-Domäne. Mit verbesserter Leistung, Zuverlässigkeit und einer einfacheren Verwaltung ist DFS die zukunftssichere Lösung für Unternehmen, die auf Dateisynchronisation angewiesen sind. Wenn Sie noch auf FRS setzen, ist es an der Zeit, über den Wechsel nachzudenken und die Vorteile von DFS zu nutzen.