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Windows Server 2025: Unerwartetes Upgrade-Angebot für Windows Server 2019/2022

Es gibt eine merkwürdige Entwicklung rund um Windows Server 2025, die von mehreren Lesern gemeldet wurde. Nutzer, die Windows Server 2022 oder Windows Server 2019 verwenden, berichten, dass ihnen plötzlich ein Upgrade auf Windows Server 2025 angeboten wurde. Dabei stellt sich die Frage, ob dieses Upgrade ein Fehler ist oder absichtlich angeboten wird. Das Problem hierbei: Viele Nutzer haben keine Lizenz für Windows Server 2025 und könnten somit in eine Falle tappen.

Unerwartetes Upgrade-Angebot auf Windows Server 2025

Mehrere Administratoren, die Windows Server 2022 einsetzen, haben mir von einem plötzlichen Upgrade-Angebot auf Windows Server 2025 berichtet. In einigen Fällen wurde das Upgrade sogar automatisch gestartet.

Es stellt sich jedoch heraus, dass viele Administratoren diese Angebote nicht auf ihren eigenen Systemen nachvollziehen können, was die Situation noch verwirrender macht. Diese Upgrade-Angebote scheinen in einigen Fällen tatsächlich über Windows Update an Windows Server 2022 (und 2019) verteilt worden zu sein, was zur Frage führt: Warum wird dieses Upgrade angeboten, wenn keine gültige Lizenz vorliegt?

Mögliche Ursache: Update KB5044284

Eine mögliche Ursache für das Upgrade-Angebot könnte das Update KB5044284 vom 8. Oktober 2024 sein. In einem Reddit-Thread berichten Nutzer, dass dieses Update von Microsoft als Sicherheitsupdate klassifiziert wurde. Das könnte dazu führen, dass dieses Update in einigen Tools fälschlicherweise als Upgrade durchrutscht, obwohl es als Sicherheitsupdate eingestuft wurde.

Seit November 2024 wird in der Windows-Update-Warteschlange das folgende Upgrade angezeigt:

Windows Server 2025
Die nächste Windows-Version mit neuen Funktionen und Sicherheitsverbesserungen ist verfügbar. Wählen Sie „Herunterladen und installieren“ aus, und das Upgrade beginnt, nachdem andere Updates in Ihrer Warteschlange abgeschlossen wurden. Möglicherweise muss Ihr Gerät neu gestartet werden.

Das Problem dabei: Der Nutzer wusste nicht, ob er dieses Upgrade tatsächlich durchführen sollte, da es vorab keine Hinweise auf mögliche Lizenzänderungen oder Kostenfolgen gab – wie zum Beispiel auf die erforderlichen neuen Clientzugriffslizenzen (CALs). Bestätigt man das Upgrade, wird eine Einverständniserklären (SLA) angezeigt, in welcher man explizit darauf hingewiesen wird, dass eine gültige Windows Server 2025 Lizenz benötigt ist.

Probleme mit der Aktivierung nach dem Upgrade

Wichtig zu beachten bei einem Upgrade ist, dass die Aktivierung des Servers somit zurück gesetzt wird. Es wird also zwangsweise eine gültige Windows Server 2025 Lizenz benötigt, um den Server erneut zu aktivieren. In solchen Fällen wird eine neue Lizenz benötigt, was zu Problemen führen kann, besonders wenn Administratoren das Upgrade unabsichtlich durchführen.

Ein weiterer wichtiger Punkt: Nach einem Inplace-Upgrade gibt es keinen einfachen Rollback auf die vorherige Version. In der Regel bleibt nur noch die Möglichkeit, aus einem Backup wiederherzustellen, um das System auf den vorherigen Zustand zurückzusetzen.

Upgrade-Angebot für Windows Server 2019 ebenfalls vorhanden

Es scheint, dass das Upgrade-Angebot nicht nur für Windows Server 2022 gilt, sondern auch für Windows Server 2019. Wie sich herausstellt, ist dieses Upgrade für Administratoren problematisch, da es derzeit unklar ist, warum und auf welcher Grundlage es angeboten wird. Vor allem stellt sich die Frage, warum Microsoft das Upgrade automatisch über Windows Update anbietet, wenn der Nutzer keine gültige Lizenz dafür hat.

Was kannst du tun, um das Auto-Upgrade zu verhindern?

Falls du ebenfalls auf dieses unerwünschte Upgrade stößt und verhindern möchtest, dass dein Server automatisch auf Windows Server 2025 aktualisiert wird, gibt es mehrere Lösungen:

  1. Gruppenrichtlinie anpassen
    Du kannst in der Gruppenrichtlinie festlegen, welche Version von Windows Server auf deinen Systemen installiert bleiben soll. Gehe dafür zu:
    • Computerkonfiguration > Administrative Vorlagen > Windows-Komponenten > Windows Update > Windows Update for Business
    • Stelle die Zielversion für Funktionsupdates auf eine gewünschte Version (z. B. 2019 oder 2022) ein. So verhinderst du, dass das System auf eine neue, nicht gewollte Version wechselt.
      Zielversion für Funktionsupdates -> 1809 für 2019
      Zielversion für Funktionsupdates -> 21H2 für 2022
  2. Windows Update blockieren
    Falls du das Upgrade vollständig blockieren möchtest, kannst du dies auch über die Windows Update-Einstellungen tun, indem du das automatische Update für Funktionsupdates deaktivierst. Beachte dabei, dass dies auch andere Updates betrifft, also sei vorsichtig.
  3. Patch-Management-Tools anpassen
    Falls du ein Patch-Management-Tool wie Heimdal oder WSUS verwendest, solltest du sicherstellen, dass keine falsch klassifizierten Updates als Upgrade durchrutschen. Achte darauf, dass das KB5044284 als Sicherheitsupdate und nicht als Upgrade angezeigt wird.
  4. Überprüfe Lizenzierung und Aktivierung
    Bevor du ein Upgrade durchführst, solltest du sicherstellen, dass du über die richtigen Lizenzen für Windows Server 2025 verfügst. Ohne die passende Lizenz kannst du keine gültige Aktivierung für Windows Server 2025 durchführen.

Fazit

Das Upgrade-Angebot auf Windows Server 2025, das derzeit für Windows Server 2019 und 2022 über Windows Update angeboten wird, sorgt für einige Verwirrung und potenzielle Probleme. Es ist wichtig, dass du die Kontrolle über deine Server-Infrastruktur behältst und das Upgrade nur dann durchführst, wenn du sicher bist, dass es notwendig ist und du die richtigen Lizenzen dafür hast.

Solltest du das Upgrade ungewollt erhalten, kannst du es mit den oben beschriebenen Methoden verhindern. Achte darauf, regelmäßig die Windows Update-Einstellungen und Patch-Management-Tools zu überprüfen, um ungewollte Updates und Upgrades zu vermeiden.

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